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Zur Entstehung der Nase


Die Entwicklung der klassischen Nase, wie wir sie von zeitgenössischen höheren Lebensfromen wie dem Schabracken-Tapir oder der Venus von Milo kennen, hat sich über die Jahrtausende in direkter Linie aus den Fühlern der Insekten vollzogen.
Es ist bekannt, daß Insektenfühler zur fortgeschrittenen Wahrnehmung bestimmter chemischer Substanzen in der Lage sind, zum Beispiel der männliche Tabakspinner, der zwischen seinen Augen Fühler trägt, die in der Natur kein zweites Beispiel haben und ansonsten nur noch mit Satellitenschüsseln auf Wohnwagen verglichen werden können, gewaltige korbartige Gebilde, allein dafür geschaffen, paarungswillige Weibchen zu erschnüffeln, ein männlicher Tabakspinner kann über eine Distanz von mehreren Kilometern ein einziges Molekül des weiblichen Tabakspinner-Sexuallockstoffes wahrnehmen, wenn das nichts ist?
Es ist prinzipiell nichts anderes, als unsere Nase auch tut, wenn sie riecht. Nur, daß es bei uns inzwischen weit mehr als eines Moleküls Achselschweiß bedarf, um geil zu werden, und die Distanz ist auch geringer, aber dabei handelt es sich um eine Spezialisierung, und damit befassen wir uns in einem späteren Kapitel.
Man kann sich nun vorstellen, daß auf dem langen Weg vom Insekt zum höheren Wirbeltier die ursprünglichen Fühler sich immer weiter in der vorderen Mitte des Schädels einander angenähert haben, bis sie schließlich miteinander verschmolzen sind und sich nach innen eingestülpt haben, Vorgänge, die übrigens im Laufe der Evolution ständig passieren - Verschmelzung und Einstülpung - und die daher als argumentativer Standard angesehen werden können.
Die Tatsache, daß sich die Nase genau so und nicht anders entwickelt hat, wird dadurch gestützt, daß die Antennen oder Fühler der Insekten oft reichhaltig behaart sind, sogenannte Sinneshaare, die zwar in erster Linie der mechanischen Wahrnehmung dienen, doch vielfach auch Funktionen des Riechens übernehmen.

Abbildung 1

Abb.1: Sinneshaar (vereinfacht)


Abb. 1 zeigt zum Beispiel ein solches Sinneshaar, und die seitliche Öffnung oder Pore (Pfeil) ist deutlich erkennbar.
Durch sie konnten Duftstoffe ins Innere des hohlen Haares eindringen und wurden von dort über ein kompliziertes Kanal- und Hohlraumsystem zu hochspezialisierten Nervenzellen weitergeleitet, die bei Kontakt mit den Substanzen sofort reagierten und zu riechen begannen.
Und exakt die selben Sinneshaare sind selbst in einer so hohen Entwicklungsstufe wie der des Menschen bei manchen Exemplaren noch mitunter in ihren Nasenlöchern deutlich zu sehen.
Und darüber hinaus kann wiederum gesagt werden, daß die Fühler der Insekten sich in direkter Linie aus deren Beinen entwickelt haben, bewiesen durch die sogenannte homeotische Mutation antennapedia in der Fruchtfliege Drosophila, bei der am Kopf der Fliege statt Fühlern Beine wachsen, aufgurnd eines durcheinandergeratenen genetsichen Programms.
Zieht man diesen Umstand in betracht, verbunden mit der Tatsache, daß Fliegen und andere Insekten zudem auch mit ihren Füßen riechen können, so ist im Rückschluß natürlich auch sofort einleuchtend, warum auch bei manchen Menschen die Füße riechen.

Nachtrag:
Die gleiche Argumentationskette kann herangezogen werden um aufzuzeigen, warum bei manchen Menschen die Nase läuft.


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